
Damit helfen wir nicht nur auf schnellem, unbürokratischem Wege direkt vor Ort, sondern zeigen vielmehr auf, was bei der aktuellen Entwicklungshilfe schief läuft. Wir kennen die Menschen, die wir unterstützen und können uns bei vor Ort Besuchen selbst ein Bild von der Umsetzung machen.
Seit unserem vor Ort Besuch im September 2018 haben wir einige Projekte in Maalula umsetzen können. Im Gegensatz zum Libanon zeigen die Menschen vor Ort wirkliche Selbstinitiative und haben v.a. ein Ziel: Das Leben nach Maalula zurück zu bringen und den Menschen vor Ort zu helfen, ihre Lebensgrundlage selbst zu erwirtschaften. So wurden uns einige Projekte und Menschen vorgestellt, die durch den Krieg alles verloren haben und nun ihrem alten Beruf und Broterwerb mangels Material nicht mehr nachgehen können.
An diesem Punkt wollen wir ansetzen, um den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Oft ist nur ein kleiner Geldbetrag nötig, der jedoch große Wirkung hat. Und bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von ca. 400 Dollar kann eine Starthilfe von 1.000 Euro einen gewaltigen Unterschied machen.
„Die Dankbarkeit der Menschen, zugleich die Bescheidenheit und der unbedingte Wille zur Rückkehr zu einem selbstbestimmten Leben im nunmehrigen Frieden sind jedes Mal aufs Neue überwältigend.“
Sebastian Zeilinger, AHA
Folgende Projekte konnten wir bis jetzt dank Ihrer Hilfe umsetzen:
Unterstützung des Imkers

Wir trafen ihn beim vor Ort Besuch im September 2018. Da auch bei AHA! ein Imker vertreten ist, wurden wir schnell einig und übergaben ihm gleich vor Ort 500 Euro für einen Grundstock an 8 Ablegervölkern. Ca. ein halbes Jahr später konnten wir ihm das Geld für 10 weitere Völker und eine gebrauchte Honigschleuder übergeben. Zwar wird es auf diese Weise noch etwas dauern bis er auf die alte Stärke von 100 Völkern zurück kommt, doch ein Anfang ist gemacht und wir werden ihn gerne weiter unterstützen.
Das war und ist ein gutes Projekt, das einer ganzen Familie hilft und mit wenig Spendeneinsatz gleich einen sichtbaren Effekt hatte.
Busse für Maalula

Die Idee kam wie immer von den Menschen vor Ort. Vor dem Krieg pendelten bis zu 30 Busse täglich zwischen Damaskus und Maalula. Die Busse wurden fast alle beschädigt oder gestohlen. Nun konnten wir zunächst einen, später zwei Busse beisteuern, die täglich zwischen Maalula und Damaskus pendelten. Die Busse wurden gebraucht erstanden und kosteten jeweils 6.000 in der Anschaffung und bedurften noch einiger Reparaturen, wie neue Reifen und Bremsen. Seitdem pendeln sie zwischen Maalula und Damaskus. Zudem wurden sie als Erntefahrzeuge und teilweise als Krankentransport eingesetzt. Auch die Schulkinder aus Maalula durften damit Ausflüge bestreiten.
Es klingt banal. Zwei Busse. Jedoch, während des Krieges waren die Straßen oft unter Beschuss und dementsprechend nicht befahrbar. Das führte dazu, dass viele Studenten und Familien mit Zweitwohnung in Damaskus aus Maalula wegzogen. Mit den Bussen will man die Menschen nach Maalula zurück holen.
Dort können sie kostengünstiger wohnen und täglich ins ca. 50 Minuten entfernte Damaskus pendeln. Zudem können die Bauern günstiger auf die Märkte in Damaskus fahren und dort ihre Produkte anbieten. Auch hier tragen sich die Busse durch (ermäßigte) Fahrkarten selbst. Allein bei Reparaturen springen wir noch manchmal ein. Auch hier erreichen wir einen großen Kreis an Nutznießern mit einer kleinen Spende.
Wassertank

Jedoch zeigt sich auch hier der Überlebenswille der Bewohner, die bereits wieder neue Bäume angepflanzt haben. Da es in Maalula sehr trocken ist, müssen diese bewässert werden. Es fehlte auch hier an einem Gefährt, das jeder (Klein)bauer nutzen konnten.
Für 2.000 Euro sorgten wir für Abhilfe. Ein gebrauchter Wassertank wurde angeschafft, instandgesetzt und schön AHA blau angestrichen. Er steht nun der Gemeinschaft zur Verfügung. Wir wollen das Projekt grundsätzlich weiter spinnen und u.a. „Bäume für Maalula“ anbieten.
Die alten Olivensorten Syriens sind weltberühmt und es gibt kein Frühstück ohne die berühmten Oliven.
Trailer

Es liegt noch viel Schutt in den Straßen und vor den zerstörten Häusern. Auch hier mangelte es an Gerätschaften, diesen wegzuschaffen. Wir haben deshalb 1.000 Euro für einen Anhänger freigegeben, der sich mittlerweile im Einsatz befindet. Neben Schutt kann darauf auch die Aprikosenernte im September transportiert werden. Auch dieser ist für die Allgemeinheit verfügbar und führt zu keinerlei Folgekosten. Mehrere Traktoren wurden privat angeschafft.
Bürgerbüro für Maalula

Was ist das Bürgerbüro?
Mit der Rückkehr zum alltäglichen Leben in Syrien muss auch viel Bürokratie erledigt werden. Viele Unterlagen wurden verbrannt oder sind verschwunden. Um die Unterlagen wieder zu beschaffen, müssen unzählige Dokumente vor Ort ausgefüllt werden und ein ermüdender Bürokratieapparat durchlaufen werden.
Das Bürgerbüro unterstützt die Bürger dabei mit Rechtsberatung, mit Kopierservice, dem Aufsetzen von Schriftsätzen und bei sonstigen Anforderungen. Drucker und Scanner wurden gebraucht beschafft, ein Büro steht zur Verfügung. Dieses ist zentral gelegen und nahe der offiziellen Administration.
Wir haben für ein halbes Jahr im voraus die Gehälter für zwei Angestellte einkalkuliert, die rechtliche und sonstige Beratung für alle Bürger Maalulas bieten.
Das Konzept, das uns unsere syrischen Freunde vorgeschlagen haben, passt für uns perfekt zu unserer Idee der Hilfe zur Selbsthilfe. Zugleich erreichen wir wieder mit wenigen Mitteln eine große Zahl Bedürftiger und schaffen Arbeit für zwei Angestellte. Nach einem halben Jahr soll sich das Projekt selbst finanzieren, da geringe Unkostenbeiträge für das Kopieren etc. verlangt werden.